Die Osteopathie ist eine vergleichsweise junge Therapieform, die sich auf die ganzheitliche Behandlung des Körpers konzentriert. Sie basiert auf der Überzeugung, dass der Körper als Einheit betrachtet werden sollte und dass Struktur und Funktion eng miteinander verbunden sind.
Ein Osteopath betrachtet den Körper als eine dynamische Einheit, in der alle Gewebe und Strukturen zusammenarbeiten, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Die Therapie zielt darauf ab, Bewegungseinschränkungen und Funktionsstörungen im Körper aufzuspüren und zu behandeln, um das natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen.
Einige Beispiele verdeutlichen, wie Osteopathen arbeiten:
Knieschmerzen: Oft leiden Menschen unter Knieschmerzen, obwohl die Kniestrukturen gesund sind und keine offensichtlichen Gewebeschäden vorliegen, die orthopädisch festgestellt werden können (zum Beispiel keine Meniskusriss, intakte Bänder, keine Anzeichen von Entzündungen usw.). Ein Osteopath kann jedoch die Hüfte oder den Fuß untersuchen und eine eingeschränkte Beweglichkeit feststellen. Dies bedeutet, dass das Knie bei jedem Schritt etwas anders belastet wird, was zu Beschwerden führen kann.
Globusgefühl (Engegefühl im Hals): Medizinische Untersuchungen können negativ ausfallen, was bedeutet, dass keine pathologischen Befunde festgestellt werden können. Durch Palpation, das Tasten des Gewebes, kann eine Osteopath:in jedoch verhärtete Muskulatur im Halsbereich oder der Kaumuskulatur feststellen oder blockierte Wirbel identifizieren, die eine Rolle spielen können.
Techniken in der Osteopathie
Die osteopathische Behandlung umfasst verschiedene Techniken, darunter sanfte manuelle Techniken wie Mobilisation und Manipulation, um Blockaden zu lösen und die natürliche Beweglichkeit von Muskeln, Gelenken und Geweben zu verbessern. Darüber hinaus werden oft auch Übungen, Beratung zur Lebensführung und Ernährungsempfehlungen in die Therapie integriert.
Die Osteopathie kann bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden, darunter Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Gelenkbeschwerden, Verdauungsprobleme und Stress. Sie ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und sogar für Babys geeignet.
Es ist wichtig zu beachten, dass Osteopathie keine Alternative zu einer gründlichen ärztlichen Untersuchung darstellt. Personen sollten immer ihre Beschwerden von einem Arzt untersuchen lassen, um eine korrekte Diagnose zu erhalten.
Überweisung zur Osteopathie: Wann und wie erhalten Sie eine ärztliche Empfehlung?
Wenn nach einer Untersuchung der Arzt überzeugt ist, dass eine osteopathische Behandlung effektiv sein könnte, kann er eine Überweisung für Osteopathie ausstellen, die von den meisten Krankenkassen übernommen wird.
Die ganzheitliche Herangehensweise der Osteopathie und ihr Fokus auf die Ursachen von Beschwerden machen sie zu einer beliebten und effektiven Therapiemethode für viele Menschen.